Hochseeangeln Norwegen – Sabine Amarell nimmt dich mit auf Tour
Das Land der Trolle ist nicht nur für seine mächtigen Berge, tiefen Fjorde, rauschende Wasserfälle und seine vielfältige Tierwelt bekannt. Norwegen ist ein Land, dass so nördlich wie Alaska liegt, vom Golfstrom im Sommer mit sonnig, warmem Wetter, im Herbst mit Nordlichtern und im Winter mit dicken Skreis belohnt wird.
Den “Meter-Fisch” fangen
Du fragst dich sicher, was sind Skreis? Es sind die Winterdorsche, die aus der Barentsee von Russland über 1.000 km an der Nordspitze Europas die norwegischen Küsten entlangwandern, um dort dem Golfstrom entgegen zu den Laichplätzen auf den Lofoten bis hinunter nach Mittelnorwegen, zu ziehen. Und da sind wir schon beim Thema und der großen Leidenschaft Hochseeangeln Norwegen.
Fast jeder der rund 3 Millionen deutschen Angler träumt davon, einmal im Leben in Norwegen den „Meter-Fisch“ zu angeln. Die Norweger haben sich auf diese Naturliebhaber spezialisiert und es gibt rund 1.000 vom norwegischen Fischerei-Ministerium zertifizierte Angelcamps und touristische Angebote an den norwegischen Küsten.
Es sind alleinstehende Angelhäuser, Angelcamps mit mehrere Häusern/Apartments, Campingplätze, Hytten und sogar Hotelanlagen. Alle haben aber eines gemeinsam: die Angler benötigen Boote, um zum Fisch zu gelangen und Filetierplätze, um den gefangenen Fisch zu versorgen, zu filetieren und anschließend einzufrieren.
Das Portal www.angelcamps-direkt.de vergleicht diese Angebote, veranstalterübergreifend und unabhängig.
Eine Angellizenz ist nicht erforderlich
Dem Angler sind viele andere Dinge wichtig, z.B. wie sieht das Angelrevier aus, dazu benötigst du Seekarten. Du musst keine Angellizenz kaufen, um im Nordatlantik zu angeln. Jeder Hochsee-Angler darf nur eine bestimmte Menge Fisch mit nach Deutschland nehmen, das ist gesetzlich geregelt, wird streng kontrolliert und liegt bei 18 kg pro Person (ab 2021).
Auf Schmuggel stehen hohe Geldstrafen und das ist gut so, denn die Küsten vor Norwegen sind oft noch unberührt und nicht wie viele andere Küsten in Europa bereits leergefischt. Ist man vor 1980 geboren, darf man sogar ohne Bootsführerschein fahren (vorausgesetzt, man bekommt eine Sicherheits-Einweisung vom Vermieter), Boote unter 25 PS darf jeder fahren.
Begleite mich nun einen Tag lang beim Hochseeangeln in Norwegen, denn oberhalb des Polarkreises werde Anglerträume wahr.
Zunächst schaust du nach dem Wetter, um deine Angeltour zu planen. Da es im Sommer rund um die Uhr hell ist, spielt die Uhrzeit keine Rolle. Der Wind und die Tide/Ebbe&Flut entscheiden deinen Tagesablauf, denn wenn du weißt wie Windrichtung, Windstärke und die Strömung angesagt sind, suchst du dir einen Angelplatz/ein Riff/einen Unterwasserberg an dem du angeln willst.
Viele Tipps zur Planung (auch schon von zu Hause aus), sowie die Links und Apps zum download findest du bei www.angelcamps-direkt.de/bootsangeln
Vielleicht hast du auch geschaut, ob die Flut kommt und richtest dich ein 2 Stunden vor dem Höhepunkt an deinem Angelplatz zu sein. Die Flut bringt kleine Meerestiere und Futterfische vom Atlantik an die Küste. Dahinter kommen meist die großen Jäger, auf die du wartest. Bevor es losgeht, schaust du nach, ob die Tanks voll und die Schwimmwesten dabei sind, das Handy aufgeladen, Verpflegung und Getränke eingepackt und vielleicht der Camp-Manager informiert ist, wo es heute hingeht.
Endlich ist es soweit und du startest die Fahrt zu einem ca. 10 km vor der Küste liegenden Außenriff. Die „Bergspitzen“ des Unterwasserberges schauen aus dem Wasser und du bringst dein Boot in die Position, dass der Wind dich vom Riff wegtreibt und du in tieferes Wasser treibst wo du Angelschnur nachlassen kannst. Wenn du es anders machst, dann treibt die der Wind „den Berg hinauf“ und deine Angelschnur mit dem Köder bleiben am Boden hängen und reißen ab.
Du schaust auf dein GPS und dein Echolot und prüfst die Tiefe und die Strömung. Mit dem Echolot/Fischfinder siehst du vielleicht große Fischschwärme als Wolke auf dem Display. Wenn alles passt, kann die Angelei losgehen. An manchen Tagen passiert nichts! Dann genieß die Ruhe und die Einsamkeit mitten im Nordatlantik.
Vielleicht schaust du auf den Horizont, der sich klar abzeichnet und einen Blick auf die Krümmung der Erde freigibt. Einfach wunderbar.
Eine Stunde bis der Fisch auf dem Boot ist
Plötzlich „rappelt“ es an deiner Rute und du hast einen Biss. Jetzt versuchst du den Fisch aus vielleicht 70m Tiefe herauf zu kurbeln. Der Wind und die Strömung driften dabei das Boot weiter und i.d.R. wehrt sich der Fisch. Manchmal geht es schnell und du hast den Fang in 10 Minuten im Boot, bei großen und kampfstarken Fischen erlebst du aber immer wieder Fluchten und es kann schon mal eine Stunde oder mehr dauern, bis der Fisch im Boot ist.
Dort wird der Fisch von dir versorgt und du angelst weiter. Irgendwann sind deine Arme lahm, die Angelbütt ist gut gefüllt und du genießt auf der Rückfahrt die Mitternachtssonne, siehst unterwegs vielleicht Schweinswale, jagende Seeadler, niedliche Papageientaucher oder neugierige Robben…
Im Camp angekommen, wird der Fisch nun am Filetierplatz gesäubert, filetiert, vakuumiert und eingefroren. Das dauert meist so lange, wie du geangelt hast, also plane ein, wieviel Fische du fängst!
Nun ist alles ist drin, um den Tag entspannt abzurunden und dich auf die nächste Ausfahrt zu freuen! Nach einer Woche stellst du fest, dass deine Hosen zu weit sind. An der Meeresluft liegt das nicht, es ist das Boot, das sich ständig bewegt.
Deine Muskeln gleichen das Schaukeln aus, arbeiten und der Körper baut Fett ab,- noch ein toller Nebeneffekt beim Hochseeangeln in Norwegen, du nimmst ab! Nach einer Woche hast du großartige Eindrücke gesammelt, dein Meterfisch mit mehr als 8 kg war dabei, du hast die Naturerlebnisse genossen, Sport getrieben und vor allem Ruhe und Entspannung gefunden.
Also, was gibt es Schöneres als Hochseeangeln in Norwegen!